Warum Katzenkastration so wichtig ist – Katzenkastration verhindert Tierleid
Die Kastration von Katzen ist eines der wichtigsten Themen im Tierschutz. Immer wieder unterschätzt, hat sie enorme Auswirkungen auf die Tiergesundheit, die Eindämmung von Tierleid und den Schutz unserer heimischen Fauna. Wir wollen hiermit nicht nur über die Notwendigkeit der Katzenkastration informieren, sondern auch aufzeigen, wie die Stiftung TBB Schweiz Sie dabei unterstützen kann.
Die unkontrollierte Vermehrung – Zahlen, die schockieren
Katzen vermehren sich exponentiell. Ein einziges Katzenpaar kann innerhalb weniger Jahre zu einer unkontrollierbaren Population führen. Um dies zu verdeutlichen, hier ein Rechenbeispiel:
Ein Katzenpaar bekommt durchschnittlich 2 Würfe im Jahr, mit 3 bis 5 Kätzchen pro Wurf. Nehmen wir an, dass die Nachkommen nach etwa sechs Monaten ebenfalls geschlechtsreif werden, entstehen aus einem einzigen Paar Katzen in nur zwei Jahren 66 Katzen, in fünf Jahren über 12.000 Tiere – unter optimalen Bedingungen sogar mehr.
Diese Zahlen verdeutlichen, wie schnell eine scheinbar harmlose Situation ausser Kontrolle geraten kann. Unkastrierte Katzen führen zu einer stetigen Zunahme von Streunerkatzen, die oft unter Hunger, Krankheit und Parasitenbefall leiden.
Wo treten Streunerkatzen am häufigsten auf?
Die grössten Populationen unkastrierter Streunerkatzen finden sich vor allem in Gegenden, die Katzen ein günstiges Umfeld bezüglich Nahrung und Unterschlupf bieten, beispielsweise:
Schrebergärten: Hier finden Katzen Unterschlupf in Gartenhütten und Komposthaufen sowie Nahrungsreste, die sie anlocken.
Industrieanlagen: Verlassene Gebäude, Lagerhallen und weitläufige Gelände bieten ideale Rückzugsorte für Katzen.
Landwirtschaftliche Betriebe: Ställe, Scheunen und die hohe Verfügbarkeit von Futterresten oder Kleintieren wie Mäusen fördern grössere Streunerkatzenpopulationen.
Privat eingerichtete Futterstellen: Diese sind für alle freilebenden Katzen erreichbar. Hier können ebenfalls ganze Populationen von Streunern entstehen, Krankheiten werden übertragen und auch Freigängerkatzen angelockt, welche durch das Fremdfüttern ihren Haltern entzogen werden.
All diese Bereiche sind oft schwer zu kontrollieren, da sich die Katzen unbemerkt vermehren können. Genau hier setzt die Arbeit des Tierschutzes an, um durch Kastrationen Tierleid zu verhindern.
Gesundheitliche Risiken und Tierleid
Ein wichtiger Aspekt ist die Gefahr der Krankheitsübertragung. In Regionen mit hohen Katzenpopulationen breiten sich Krankheiten wie Katzenschnupfen, Katzenseuche oder auch FIV (das sogenannte „Katzen-AIDS“) besonders schnell aus. Diese Krankheiten verursachen viel Tierleid und sind für viele Tiere sogar tödlich. Unkastrierte Katzen geraten zudem häufiger in Revierkämpfe, was zu Verletzungen und Infektionen führen kann.
Dieses Tierleid ist vermeidbar – durch konsequente Kastration.
Bedrohung der heimischen Tierwelt
Neben dem direkten Leid der Katzenpopulation hat die unkontrollierte Vermehrung auch massive Auswirkungen auf unsere heimische Fauna. Katzen sind Jäger, und ihre hohe Dichte gefährdet kleinere Wildtiere wie Amphibien, Reptilien und Vögel. In vielen Gebieten sind Katzen mitverantwortlich für den Rückgang von Singvögeln und Kleinsäugern. Eine kontrollierte Katzenpopulation schützt also nicht nur die Tiere selbst, sondern auch das ökologische Gleichgewicht.
Unsere Unterstützung für verantwortungsvolle Tierhalter
Als Tierschutzverein wissen wir, dass die Kastration von Katzen nicht nur eine Frage der Überzeugung ist, sondern oft auch der finanziellen Möglichkeiten. Deshalb möchten wir Sie unterstützen.
Beratungsgespräche: Sie sind sich unsicher, wie Sie mit Streunerkatzen in Ihrer Umgebung umgehen sollen? Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite, damit Sie effektiv und tierschutzgerecht handeln können.
Finanzielle Unterstützung: Die Stiftung TBB Schweiz übernimmt nach vorheriger Rücksprache einen Teil der Kastrationskosten von Streunerkatzen.
Trächtige wilde Mutterkatzen oder solche mit Jungtieren bis zu sieben Wochen können vorübergehend im Tierheim aufgenommen werden. Dort wird der Nachwuchs sachkundig sozialisiert und an private Halter weitervermittelt. Die Mutter wird nach erfolgter Jungtieraufzucht und Kastration in ihr angestammtes Revier zurückgebracht.
Ausleihe von Lebendfallen: Besonders bei Streunerkatzen ist das Einfangen oft schwierig. Wir stellen Ihnen geeignete Lebendfallen zur Verfügung und beraten Sie zur korrekten Handhabung.