Ende April haben wir zur Vorsicht bei Gartenarbeiten aufgerufen, weil die Igelpflegestationen bereits voll von schwer verletzten Igel waren. Igel Milo wurde mit typischen Mähverletzungen an Kopf und Vorderbeinchen vorgestellt.
Die Abschlussuntersuchung in der Igelpflegestation ist gut verlaufen. Da die Heilung nach seinen schweren Mähverletzungen mit fachgerechter Pflege in der Igelstation der Igelhilfe Baselbiet gut voranging, konnte Milo in ein Aussengehege umziehen.
Igel sind reviertreu und kennen ihre Umgebung mit allen Futterquellen, Rückzugsorten, Hindernissen und Gefahren ganz genau. Milo konnte leider nicht an seinem Fundort ausgewildert werden. Daher brauchte er etwas Zeit in geschützter Umgebung. Das bedeutet, er wurde zuerst in einem Auswilderungsgehege mit Häuschen, Futter und Wasser untergebracht. Im Zeitraum von einer Woche konnte er sich so an die Gerüche und Geräusche der neuen Umgebung gewöhnen. Die letzten kleinen Wunden konnten in der Gehegezeit noch mit Salben gepflegt werden.
Bevor die Auswilderung erfolgen kann, müssen Verletzungen vollständig verheilt sein. Im Sommer sind verletzte Igel sonst Opfer von Schmeissfliegen, welche ihre Eier in die Wunden legen. Die nach wenigen Stunden schlüpfenden Maden bereiten den Tieren höllische Qualen bis sie dann jämmerlich zugrunde gehen.
Milo hatte einen gesegneten Appetit, hat nun ein gesundes Gewicht und ist somit gut gerüstet für die freie Natur und ihre Herausforderungen. Tschüss Milo!